Kaleb, ein Mensch aus der Bibel, war einer, der Gott Unmögliches zugetraut hat und damit Recht behielt. Als in vielen Kirchengemeinden der DDR einzelne Christen sich die Not der ungeborenen Kinder und ihrer Mütter zu Herzen nahmen, wählten sie sich Kaleb als Vorbild.
Die Jenaer Kaleb-Gruppe gibt es seit 1988. Gleich nach der Wende haben wir mit Info-Ständen und Kaleb-Schulstunden begonnen, in denen wir besonders den Kindern die Entwicklung des Kindes im Mutterleib nahebringen und zum Gespräch über alle verwandten Themen einladen. Auch jetzt wieder arbeiten wir besonders mit Jugendgruppen und Schulklassen.
Die gesamte Zeit über wurden von uns einzelne Frauen und Männer im Schwangerschaftskonflikt begleitet und meist auch danach über längere Zeit. Das umfaßt zuerst: Zuhören und zum Gespräch dasein, Mut machen, Auskünfte einholen, beraten, beim Umgang mit Behörden helfen, Kinderbetreuung … Oft gehören Beziehungsschwierigkeiten direkt zu dem Konflikt, der das Leben von Mutter und Kind bedroht. Ein langer Atem ist meist erforderlich.
Wir sehen, daß der Drang zur Abtreibung allgegenwärtig ist. Dadurch, das sie vom Staat geduldet ist und die Kirche schweigt, ist bei persönlichen Schwierigkeiten in der Schwangerschaft der Weg dahin sehr abschüssig geworden. Auch unsere Kirchgemeinden betrifft das.
Da bei Kaleb viele Frauen mitarbeiten, die selbst betroffen sind und aus den vielen Lebensgeschichten kennen wir die häufigen Nöte, die Frauen nach einer Abtreibung durchleben. Vieles kommt erst nach langer Zeit hoch und belastet die Seele. Die Erkenntnis, Hand an das eigene, schutzbedürftige Kind gelegt zu haben, ergreift gläubige wie nichtgläubige Frauen und Männer fast gleichermaßen. Sie ist eine lebensbeengende Gewissensnot und nur Gott kann sie wirklich heilen und auch das ist ein langer Weg. Aber besonders bewegt uns, wie traurig und zornig Gott darüber sein muss, dass wir so mit seinen seinen Geschöpfen umgehen, die doch seinen Gedanken voller Liebe entstammen. Es ist erschreckend, wie kalt unsere Welt dadurch wird.
Wir möchten dem Zeitgeist entgegentreten mit unserer Kaleb-Arbeit und finden: das hat viel Sinn! Bei der praktischen Hilfe für Frauen in Not und Zweifeln merken wir immer wieder, was für einen guten Rat wir weiterzugeben haben: das Leben des eigenen Kindes doch zu schützen. Wenn hinterher das Kind dann geboren ist, sieht meist alles anders aus. Nicht daß alle Schwierigkeiten weg wären – es kommen oft andere hinzu – aber die Freude über das Kind ist immer übermächtig. Ein schlechtes Gewissen brauchten wir noch nie zu haben, wenn wir diesen Rat gegeben hatten!
Wer bei uns mithelfen möchte, oder mal an einem unserer monatlichen Treffen dabei sein will, der kann sich gerne bei mir melden.
Kontakt
- Dorothea Leischnig, Tel: 44 12 91
Aus dem Grundsatzprogramm von Kaleb (gemeinnütziger Verein):
Wir sind eine unabhängige, überparteiliche und überkonfessionelle Vereinigung, die sich in ihren Wertvorstellungen christlicher Ethik und Verantwortung verpflichtet weiß. Unser Ziel ist es, die kostbare Gabe des Lebens ehrfürchtig zu bewahren. Wir wollen die Freude am Wunder des Lebens fördern. Menschliches Leben beginnt mit der Empfängnis und ist von da an schutzwürdig und -bedürftig. Wir lehnen daher Schwangeschaftsabrüche vom Grundsatz ab … Nur wenn wir das Kind schützen, helfen wir der Familie; nur, wenn wir der Familie helfen, schützen wir das Kind. Wir wollen das Anliegen des Schutzes der ungeborenen Kinder und ihrer Eltern in unserer Gesellschaft voranbringen und zu einem Bewußtseinswandel beitragen.